Erlebnispfade
 

Grubenwanderweg

Anfahrt  
Ort: Fell
Entfernung: 91 km
Zeit: 86 Minuten
Navi-Eingabe: Auf den Schiefergruben, 54341 Fell


Der Grubenwanderweg Fell (externer Link) beginnt am Parkplatz des Besucherbergwerkes und ist wahlweise 5 km oder 7,5 km lang. Beide Varianten führen am Bergwerk vorbei. Der längere Weg führt uns bis in den Ort Fell und entlang der Weinberge.
Der Grubenwanderweg führt durch das Nossertal, vorbei an 10 Stollenmundlöchern der Schiefergruben mit Informationstafeln über die Schiefergewinnung und durch einen Steinbruch. Außerdem erwarten uns Relikte aus der damaligen Zeit, wie z. B. alte Förderwagen. Wir werden sicherlich viel Zeit für diesen Wanderweg benötigen, da ich vemute, dass wir auf Fossilien-Jagd gehen werden.
Damit es den Kindern nicht langweilig wird, gibt es eine Grubenwanderweg-Rallye. An den verschiedenen Stellen müssen Fragen und Aufgaben beantwortet und gelöst werden. Wenn der Lösungsbogen richtig ausgefüllt wurde, gibt es im Info-Zentrum eine kleine Überraschung. Eine Taschenlampe sollte nicht fehlen, damit wir in die Stollen hineinleuchten können. Der Weg führt größtenteils durch Wald, aber auch entlang der Weinberge und durch eine einzigartige terrassenförmige Haldenlandschaft. Sie sind für die Eidechsen ein idealer Lebensraum. An sonnigen Tagen nehmen sie gerne ein Sonnenbad und können gut beobachtet werden. Sie stehen unter Naturschutz.
Die einzelnen Stationen dieser Tour werden nun kurz beschrieben:

Grube St. Josef

Es gibt zwei vordere und zwei hintere Abbaukammern, deren Größe zwischen 42 qm und 150 qm liegt. Die beiden hinteren Kammern sind größer, da hier das Schiefervorkommen von besserer Qualität war.

Grube Kobenbach und Mattesstollen

Der Stollen knickt nach wenigen Metern rechts ab, führte aber nur auf "taubes" Gestein. Daher wurde am Knick die Kammer erweitert und sogar 4 weitere Kammern ausgeschachtet. Der Mattesstollen ist verschüttet.

Hofgrube

Sie ist die jüngste Grube im Nossertal. Ebenfalls vier Abbau-Kammern bilden einen unterirdischen Rundgang. Oberirdisch findet man noch Reste der Spalthütte, in der die Schieferblöcke weiter bearbeitet wurden.

Steinbruch Vogelsberg

Hier wurde Schiefer zum Bau von Mauern abgebaut. Der entnommene Schiefer dieses Tagebaus reichte für geschätzt 200 km Mauer. Neben dem Steinbruch finden wir noch die Überreste der Verladerutsche. Schiefer wurde oben abgekippt und rutschte in die darunterstehenden LKW's.

Grube Vogelsberg II

In dieser Grube gibt es nur 3 Abbau-Kammern kleineren Ausmaßes, was darauf schließen lässt, dass das Schiefer entweder qualitativ zu schlecht war oder die Schicht nicht mächtig genug.

Grube Vogelsberg I

Dieser Stollen ist einer der ältesten Gruben im Nossertal. Ein Anzeichen dafür sind die niedrigen Stollen. Um Zeit und Arbeit beim Stollenvortrieb zu sparen, mussten die Bergleute die Schieferblöcke auf dem Rücken und gebückt an die Oberfläche tragen.

Grube Barbara

Hier befindet sich der Ausgang des Besucherbergwerkes.

Suppenträgerpfad

Dieser Weg führt uns zum Eingang des Bergwerkes. Früher liefen Kinder auf diesem Weg, um ihren Vätern Suppe in Henkelmännchen zu bringen.

Grube Hoffnung

Diese Grube ist der Eingang des Bergwerkes, das bis Ende der siebziger Jahre in Betrieb war. Die Grube war also sehr ergiebig und bestand aus vier Kammern, die größte davon ist 30 m hoch. Im Stollen existiert noch das Schienensystem. Auf der dazugehörigen Halde steht noch eine alte Kipplore.

Walli-Stollen

Der Stollen liegt etwas abseits des Weges, ist aber ausgeschildert. Der Abstecher lohnt sich. Es handelt sich um einen Such-Stollen und ist nur 8 m tief. Warum er aufgegeben wurde, ist nicht bekannt. Wir können ihn allerdings mit Taschenlampe betreten und eventuell auf Fledermäuse treffen.

Grube Eichbaum II

Der Stollenmund der Grube war jahrelang unter dem Schutt der Halde von Eichbaum I verborgen und wurde erst 1999 freigelegt.

Grube Eichbaum I

Eichbaum I war das größte Bergwerk in diesem Gebiet - 600 m lang mit 16 Abbaukammern. Das Gebiet war so ergiebig, dass ober- und unterhalb 7 weitere Stollen angelegt wurden. Der Berg ist erheblich ausgehöhlt und stellenweise sind die Stollen abgesoffen und nur mit Booten befahrbar.

Grube Schürzig

Diese Grube hat einen langen Zugangsstollen. Der Betreiber wollte so an das Schieferfeld der in der Nähe liegenden Eichbaum-Gruben herankommen. Bis etwa 1955 arbeiteten hier 40 Bergleute. Hier finden wir noch Gleise und Loren aus dieser Zeit. Eine Schutzhütte (einer Spalthütte nachempfunden) lädt zur Rast ein.

Margarethenbrunnen

Der Brunnen besteht aus Schiefer. Zu erkennen ist auch ein Sprengloch, aus dem ein großer Block heraus"gesprengt" wurde. Dazu nahm man eher Schwarzpulver, da die Detonation nicht so heftig ist, und den Schiefer dabei nicht zerbröselt.

Feller Burg

Von dieser Wehrburg sind nur noch das südliche Burgtor und etwa 150 m Burgmauer erhalten.

Bergmannstraße

Dies war die Zugangsstraße der Bergleute.

Ortsausgang Fell

Hier befinden sich bereits zahlreiche Gruben, die jedoch versteckt und nicht besuchbar sind.

Schieferblock

Er hat die Form einer riesigen Schieferplatte und der Grubenwanderweg wurde hier eingemeißelt.

Barbara-Grotte

Diese Grotte zu Ehren der Heiligen Barbara stellt ein Bergwerk dar. Hier baten die Bergleute vor Einfahrt in den Stollen um Schutz.

Untere Grube Schürzig

Der 40 m lange Stollen diente vermutlich nicht dem Abbau von Schiefer, da im Umkreis keine nennenswerte Halde zu finden ist. Wahrscheinlicher ist, dass er der Entwässerung der höher gelegenen Stollen diente.

Gräflich von Kesselstatt'sche Betonsteinfabrik

In der Fabrik wurde das Haldenmaterial in der Prallmühle zu Splitt gemahlen und mit Zement gemischt. Daraus entstanden dann die Mauersteine, später dann auch Blähbeton. Die Fabrik wurde erst 1999 aufgegeben.

Besonderheiten: Taschenlampe nicht vergessen, alter Steinbruch, 10 Schiefer-Stollen, Bergwerksbesichtigung, Fledermäuse und Eidechsen
Startpunkt: Besucherparkplatz Bergwerk Fell
In der Nähe: Schieferbergwerk Fell, sowie die beiden Wanderungen Hunsrücker Windweg und Wasserspuren im Haardtwald



 
 
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