Tagestouren
 

Dreierley Perspektiven auf die Loreley

Anfahrt  
Ort: Sankt Goarshausen
Entfernung: 53 km
Zeit: 71 Minuten (mit Fähre)
Navi-Eingabe: Auf der Loreley, 56346 St. Goarshausen
Fähre "Loreley": alle 20 min, Dauer: 10 min, Preis: 7,60 €


Die Loreley zu besuchen ist nahezu Pflicht. Zumal mein Vornamens-Vetter Clemens Brentano mit der Ballade "Zu Bacharach am Rheine" erstmalig die Lore Ley (lauernder Schiefer-Fels) erwähnte. Die Ballade handelt von einer schönen Frau, die unglücklich in einen Mann verliebt war, der aus der Gegend wegzog. Daher wollte sie sterben. Sie bat den Bischof ein Todesurteil über sie zu sprechen. Doch er verfiel dem Zauber der Frau und schickte sie stattdessen in ein Kloster. In Begleitung dreier Ritter führte ihr Weg auf den Loreley-Felsen. Dort schaute die Lore Ley hinunter auf den Rhein und glaubte ihren Geliebten auf einem Boot zu erkennen - daher trat sie eine Schritt vor und stürzte ab in den Rhein ...
Noch berühmter wurde die Loreley aber durch Heinrich Heine. In seinem Gedicht "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten." wird die Loreley als Nixe beschrieben, die hoch oben auf dem Felsen ihr goldenes Haar kämmt und dabei sirenengleich das eine oder andere Liedchen trällert. Dadurch wurden die Schiffer natürlich abgelenkt, sie schauten nach oben anstatt auf den Fluss. Die starke Strömung und die Untiefen mit ihren Felsen führten zu manchem Schiffbruch, wobei der eine oder andere dies mit seinem Leben bezahlt hat.
Da der Rhein an dieser Stelle "schmal" ist, vegrößert sich auch die Fließgeschwindigkeit des Flusses, verbunden mit der Kurve und dem rauhen Ufer ist klar, warum die Sage der Loreley entstanden ist. Was uns aber zu denken geben soll, ist, dass es auch in jüngster Vergangenheit an dieser Stelle Schiffsunfälle gegeben hat - merkwürdig ...
Den Loreley-Felsen erreichen wir mit einem kurzen Fußweg vom Besucherzentrum aus (Parkplätze, 2,00 € pro Tag). Der Felsen ist 132 m hoch und bietet eine tolle Aussicht auf den Rhein, der sich an dieser Stelle auf 200 m Breite verengt und eine scharfe Kurve macht. Hier befindet sich mit etwa 24 m auch eine der tiefsten Stellen des Rheins.

Dreierlei Perspektiven nennen wir diesen Tagesausflug, da wir die Loreley aus dem Bob der Sommerrodelbahn (Perspektive 1), auf dem Felsenplateau stehend (Perspektive 2) und auf einer Wanderung auf dem Rheinburgenweg von gegenüber (Perspektive 3) betrachten können.
Wie immer bei Sommerrodelbahnen ist es ratsam, pünktlich zur Öffnung anwesend zu sein, um Zeit zu sparen, die man bei langem Anstehen "verlieren" würde. Die Anreise erfolgt mit dem Auto und die Nutzung der Autofähre ist erforderlich. Danach erfolgt die Eroberung des Felsens, bevor es zurück auf die linke Rheinseite geht, um ein wenig zu wandern.

 
 
©2022 | Clemens Woythal