Durch die Ravennaschlucht ab Hinterzarten
Anfahrt
Ort: Hinterzarten
Entfernung: 73 km
Zeit: 81 Minuten
Navi-Eingabe: Bahnhofweg 3-5, 79856 Hinterzarten
Ort: Hinterzarten
Entfernung: 73 km
Zeit: 81 Minuten
Navi-Eingabe: Bahnhofweg 3-5, 79856 Hinterzarten

Auf der Freiburger Straße durchqueren wir Hinterzarten und biegen in den Löffeltalweg ein. Der Weg führt entlang der Höllentalbahn und des Rotbachs durch das Löffeltal, das seinen Namen tatsächlich der Herstellung von Löffeln verdankt. Aufgrund der Möglichkeit die Wasserkraft zu nutzen, um Mühlen, Sägen und Schmieden zu betreiben, siedelten sich viele Handwerksbetriebe dort an. Während man sich früher Löffel aus Holz schnitzte, wurden sie Anfang des 18. Jahrhunderts bereits aus dünnem Blech herausgeschnitten. Die Gebrüder Feser entwickelten im Ravennatal einen Schmiedehammer, der "automatisiert" mit lautem Getöse die löffelartige Ausbuchtung in glühende Eisenstäbe schlug. Angetrieben wurde die Maschine durch das Wasser des Baches, das über das Mühlrad lief. Wir passieren die Löffelmühle, Lochschmiede, Hirschenmühle und die Hochgangsäge.
Schon bald überqueren wir die B31 und gelangen zur "Alten Seilerei". Die "Alte Seilerei" ist Teil des Heimatpfads Hochschwarzwald (externer Link), der sich zwischen Hinterzarten und Breitnau erstreckt. Die Seilerei wurde originalgetreu rekonstruiert und zeigt die traditionelle Handwerkskunst des Schwarzwalds. Neben einer funktionsfähigen Seilerei aus dem 18. Jahrhundert bietet ein Museum bei freiem Eintritt auch Einblicke in die Schwarzwälder Kulturgeschichte und die frühindustriellen Entwicklungen der Region. Neben der Seilerei gibt es eine Wohn-Mahlmühle und weitere historische Gebäude. Im weiteren Verlauf der Wanderung erreichen wir nun das Hofgut Sternen, in dem schon Johann Wolfgang von Goethe übernachtete, mit der Möglichkeit einzukehren. Hier gibt es außerdem noch ein wenig mehr zu Bestaunen: eine Glasmanufaktur, ein Uhrenspiel mit Schwarzwaldpaaren, die sich zur Musik im Kreis drehen und das Kuckucksnest mit Schwarzwälder Handwerkskunst.
Bevor es aber nun endlich in die Schlucht geht, gibt es linker Hand die Möglickeit die St.-Oswald-Kirche zu besuchen. Sie wurde im Jahr 1148 erbaut und ist eine der ältesten Kirchen im Schwarzwald und ist dem heiligen Oswald von Northumbria gewidmet, einem frühchristlichen König und Märtyrer. Die Architektur der Kirche ist schlicht und spiegelt die romanische Bauweise wider. Im Inneren finden sich einige beeindruckende Fresken und ein Altar, der die lange Geschichte des Ortes widerspiegelt. Die Kirche war über Jahrhunderte ein wichtiger spiritueller Ort für die Region. Kurz vor dem Viadukt geht es rechts zum Galgenbühl, einem Aussichtspunkt, den wir als kleinen Abstecher in die Wanderung einbinden können.
Jetzt aber wirklich - wir durchschreiten das das beeindruckende 37 Meter hohe Ravennaviadukt der Höllentalbahn, passieren einen Fischweiher und befinden uns in der Ravennaschlucht. Die beeindruckende Schlucht liegt im Höllental und wird vom Ravennabach durchflossen, der mehrere Wasserfälle bildet, darunter der Große Ravenna-Fall mit 16 Metern Höhe und der Kleine Ravenna-Fall mit 6 Metern. Die Schlucht entstand durch Erosion, als der Ravennabach über Jahrtausende hinweg das weichere Gestein abtrug. Der Name "Ravenna" wird oft vom französischen Wort "ravin" (Schlucht) abgeleitet, es gibt jedoch auch andere Theorien, die auf keltische Ursprünge hinweisen. Früher gab es hier mehrere Mühlen, von denen einige noch erhalten sind. Eine Besonderheit ist die Großjockenmühle, bei der das Wasser durch das Dach auf das Wasserrad geleitet wurde. Bald darauf gelangen wir ans Ende der Schlucht und stoßen auf das Gasthaus Ketterer an der Ravennasäge. Dort gibt es einen 24/7-Getränkeautomat. Ab hier folgen wir der rot-weißen Raute und wandern zurück in Richtung Hinterzarten. Dabei überqueren wir wieder die B31 und laufen parallel zur Bahnstrecke - diesmal auf der anderen Seite - zurück zum Ausganspunkt.
