Rund um ...
 

... Traunstein

Wie fast alle Stadtgeschichten dieser Region ist auch die der Stadt Traunstein (externer Link) maßgeblich vom Salz geprägt. Fast 600 Jahre war es einer der wichtigsten Witschaftszweige der Stadt.
Die Wehranlagen der Region lassen sich bis ins 10. Jahrhundert zurückverfolgen. Erwähnt wird Traunstein oder besser Trauwenstain erstmals 1245. Seit dem Mittelalter wurde hier mit Salz gehandelt. Das Salz aus Reichenhall wurde hier gelagert, umgeschlagen und weiter nach München oder Wasserburg transportiert. Die Kontrolle des gesamten Warenverkehrs brachten der Stadt Handels- und Zollprivilegien und damit den Reichtum. Bereits 1493 waren die Straßen Traunsteins gepflastert. An einer Brücke über den Flluss Traum mussten Salzhändler eine Zollsteuer zahlen - den Salzscheibenpfennig. Jür jede 70 kg schwere Salzscheibe war ein Pfennig für die Stadtkasse fällig. Natürlich war es den Händöern verboten, Traunstein zu umfahren.
Als um 1616 der Stadt Reichenhall das Holz ausging (um die Sole zu verdampfen und das Salz zu gewinnen), kam man auf die Idee, das Salzwasser (=Sole) nach Traunstein zu "transportieren". Hier gab es noch genügend Holz und über die Traun konnte man auf dem Wasserweg Brennholz aus der Umgebung anliefern. Die erste Pipeline der Welt war geboren. Das 31 km lange Rohrsystem musste insgesamt 340 m Höhenunterschied überwinden. Dies erreichte man mit Pumpen, die durch Wasserkraft betrieben wurden. Dazu waren 7 Brunnhäuser nötig. Die Sole musste natürlich in Traunstein weiterverarbeitet werden. In nur 3 Jahren wurden hier also eine Saline, Sudhäuser und Arbeiterwohnungen gebaut.
Die Pest reduzierte Traunsteins Bevölkerung um etwa ein Zehntel und zahlreiche Brände durch Sudpfannen zerstörten viele Gebäude. 1782 wurde die Saline saniert und somit konnte die Effektivität der Salzproduktion (und damit die Salzmenge) erheblich gesteigert werden. Weitere 100 Jahre konnte dadurch in Traunstein Salz produziert werden.
1851 brannte fast die gesamte Stadt nieder. Doch die stadt entwickelte sich stetig weiter. Seit 2017 darf sich Traunstein Mittelstadt nennen, da die Einwohnerzahl 20.000 überstieg.


Was es sonst noch so gibt:

Aufgrund der Größe der Stadt kann hier auch sehr gut shoppen gehen - es soll sogar ein C&A-Geschäft geben. Auf dem Statdplatz finden Keramik- und Bauernmärkte statt. Weiterhin sehenswert ist das Brauereimuseum und das Druckereimuseum, sowie die Salinenkirche mit den Salinen-Häusern.
Seit 2019 (400-jähriges Salzjubiläum) gibt es einen Salinenpark mit einer rekonstruierten Pumpe mit Wasserrad und ein originale Wassersäulenmaschine. In dem Freilichtmuseum wird Salzgeschichte erlebbar gemacht. Im Park eingebettet sind der Apothekergarten, sowie Blumenwiesen und Obstbäume.
Nicht weit entfernt bieten sich Traunreuth und die Höhlenburg Stein (am Schloss Stein) für weitere Aktivitäten an.



 
 
©2022 | Clemens Woythal